Herzlich Willkommen!
Auf dem Foto v. li. Herren Meyer, Juch, Woide, Gurk, Stock und Orf. Präsentiert wird die mehrsprachige Broschüre zur ärztlichen Versorgung der Flüchtlinge. C. Scharf/Caritas FD
Als in Fulda der Landrat des Landkreises, Bernd Woide, und Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch bei einer Pressekonferenz gemeinsam vor die Journalisten traten, um eine erste Bilanz der gemeinsamen Arbeit ins Sachen Flüchtlingsbetreuung zu ziehen, waren längst viele der vereinbarten Projekte auf einen guten Weg gebracht: So gibt es nun bereits unmittelbar nach der Zuweisung in Unterkünfte Sprachkurse - durch die Caritas finanziert und von der Volkshochschule für die Flüchtlinge angeboten - denn die Sprache, so formulierte es Caritasdirektor Juch, sei der Schlüssel für die Integration. Nur wer verstehe und sich auch verständigen könne, habe die Möglichkeit, wirklich in Deutschland anzukommen und heimisch zu werden.
Da die Caritas als Träger von Unterkünften beispielsweise in Kassel und im Landkreis Fulda, vor allem aber als Sozialbetreuer der Flüchtlinge an ganz vielen Standorten weiß, wie wichtig für eine gelingende Integration der Menschen in ihre neuen Wohnorte die Einbeziehung und Zusammenarbeit mit Freiwilligen aus der Bevölkerung ist, bietet der katholische Wohlfahrtsverband auch Vorbereitung und Begleitung von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsbetreuung an.
Der Generalvikar im Gespräch mit drei Flüchtlingen: Fachsimpeln in locker RundeC. Scharf/Caritas FD
Zur Sicherstellung der Kommunikation stellt die Caritas zudem Dolmetscher bereit, die für notwendige Gespräche etwa bei Arztbesuchen oder bei Behörden zur Verfügung stehen, wenn die Verständigung wegen fehlender Deutschkenntnisse ansonsten noch nicht klappt. Und auch eine mehrsprachige Broschüre, die an die Flüchtlinge verteilt wird, hilft bei Arztbesuchen.
Klar ist, dass die Caritas auch materielle Unterstützung bietet, um eine Erst- und Grundversorgung der Flüchtlinge sicher zu stellen. So sammelt die Caritas Kleider- und Möbelspenden, die den Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden, um sich einzurichten. Die Beratungsarbeit umfasst alle Fragen der schulischen, beruflichen und gesellschaftlichen Integration.
Gruppenbild mit Generalvikar, Caritasdirektor, Betreuungsteam, Schönstattschwestern und den jugendlichen Flüchtlingen vor dem Beginn des Adventscafés.C. Scharf/Caritas FD
Ein besonderes Arbeitsfeld sind die so genannten Unbegleiteten minderjährigen Ausländer (UMA), Jugendliche, die nach ihrer Flucht ohne Familienangehörige in Deutschland ankommen und zunächst in Obhut genommen werden. In Einrichtungen der Caritas Jugendhilfe - zum Beispiel dem Haus Carl Sonnenschein in Fritzlar oder dem Jugendhilfeverbund St. Elisabeth in Stadt und Landkreis Fulda, werden die Heranwachsenden aus Ländern wie Pakistan, Afghanistan, Syrien, Eritrea oder Somalia dann bis zur ihrer Volljährigkeit versorgt und begleitet. Dabei geht es in erster Linie Sicherstellung des Schulbesuchs und einer Berufsausbildung, die Jugendlichen werden aber natürlich auch sozialpädagogisch betreut und erhalten - wo nötig - auch therapeutische Hilfe. Sind sie volljährig, erfolgt eine Verselbstständigung ähnlich den deutschen Heranwachsenden: Durch Außenwohngruppen und betreutes Wohnen erfolgt Zug um Zug die Entlassung in das eigenständige Erwachsenendasein. Deutsch sprechen können die meisten dieser jungen Leute dann meistens nahezu perfekt. Vielleicht wohnt einer in ihrer Nachbarschaft?!