Alleine will am Heiligen Abend eigentlich niemand sein. Doch es gibt Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen weder mit einer Familie, Kindern, Verwandten oder Freunden feiern können oder wollen. Deshalb hat der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa wieder eine Weihnachtsfeier an diesem Tag für Alleinstehende, Obdachlose und Nichtsesshafte angeboten. Einmal von Heinrich Kolb, der im September dieses Jahres im Alter vom 89 Jahren verstarb, und dem bereits verstorbenen Dompfarrer Heinz Rumpf ins Leben gerufen, fand die Feier zum 34. Mal statt. Eng ging es zu, denn die mehr als 100 Gäste, die sich nur teilweise vorab in der Integrierten Wohnungslosenhilfe angemeldet hatten, füllten schnell den Raum. Bereits an den vorhergehenden Tagen hatten Ehrenamtliche diesen weihnachtlich hergerichtet und die eingegangenen Spenden, soweit nicht direkt Weihnachtspäckchen abgegeben worden waren, in Geschenktüten verpackt. So konnten alle Gäste, einschließlich der Kinder, am Schluss ein "Weihnachtsgeschenk", wie Kaffee, Plätzchen, Körperpflegemittel, Socken, warme Jacken, Kinogutscheine, Malkreide, Plüschtiere oder sonstige Spielsachen mit nach Hause nehmen. Mit einer reich gedeckten Kaffeetafel von gespendeten Kuchen und Kaffee begann die Heiligabendfeier. Caritas-Geschäftsführer Christian Reuter hieß nicht nur die Gäste herzlich Willkommen, sondern dankte den Ehrenamtlichen für die Vorbereitung und die Hilfe bei der Weihnachtsfeier sowie den Spendern, ohne die eine Durchführung nicht möglich gewesen wäre. Unter den Gästen konnte er Diözesanadministrator Prof. Dr. Karlheinz Diez, dessen Stellvertreter Domkapitular Prof. Dr. Gerhard Stanke, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld sowie den Caritas-Vorstandsvorsitzenden Pfarrer Dr. Dagobert Vonderau und Stadtpfarrer Dechant Stefan Buß begrüßen. Der Diözesanadministrator machte an einer Christbaumkugel die alles umfassende Liebe Gottes zu uns Menschen deutlich. Gottes Sohn sei Mensch geworden, damit die Menschen eine Heimat in Gott hätten. Der Oberbürgermeister betitelte die Feier am Heiligen Abend als ein wichtiges Zeichen von Solidarität und Geschwisterlichkeit. Er, der seit 12 Jahren die Feier besuche, könne sich den Heiligen Abend ohne sie nicht vorstellen. Die Atmosphäre im Raum sei von einer guten Gemeinschaft und guten Gesprächen bestimmt. Seine Hochachtung hätten die engagierten Ehrenamtlichen und der Organisationsleiter Torsten Hammer. Zur Unterstützung überreichte er einen Geldbetrag an den Geschäftsführer. Grußworte sprachen auch der Verbandsvorsitzende und der Stadtpfarrer. Zum traditionellen Angebot gehörte wieder die weihnachtliche Gitarrenmusik, gespielt von Ricarda Waider, Daniel Demminger, Tobias Wehner und Dr. Stefan Sevcik. Liedvorträge, Gedichte und Weihnachtsgeschichten von Ehrenamtlichen und Gästen wie Familie Mölleney und Georg Reith bereicherten die Feier. Bei der Mitmachaktion, vorbereitet von der Integrierten Wohnungslosenhilfe, schrieben die Anwesende ihr Wünsche, Gedanken und Bitten auf ausgeschnittene Sterne und Tannenbäume, die ihren Platz am Weihnachtsbaum fanden. Beim Verlesen des Weihnachtsevangeliums durch Winfried Möller und der Weihnachtsansprache trat eine feierliche Stille ein. Mit kräftiger Stimme sangen bei "Stille Nacht, heilige Nacht; O du fröhliche; Zu Bethlehem geboren oder Alle Jahre wieder" alle aus dem eigens erstellten Liederheft mit. Die Lieder wurden an der Orgel von Gerhard Vogel, Hattenhof, begleitet, der den Abend mit weihnachtlichen Liedern mitgestaltete. Ein wichtiger Teil der Weihnachtsfeier war auch das festliche Abendessen, das von der Metzgerei Schneider geliefert worden war und den Gästen durch die Ehrenamtlichen serviert wurde. Natürlich konnte man sich Nachschlag holen.
Damit Menschen am Heiligen Abend nicht alleine sind
26.12.2018
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