Fulda (cif). Ein Dreivierteljahr waren Auditor Edgar Reus von der RhönEnergie Effizienz + Service GmbH und der Leiter "Einkauf" im Finanz-Ressort des Caritasverbandes für die Diözese Fulda, Stefan Dresel, in ihrem gemeinsamen Projekt tätig gewesen, bevor nun der "Energieauditbericht nach DIN EN 16247-1" vor Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und Vorstandsmitglied Ansgar Erb präsentiert werden konnte: Unternehmen in Deutschland sind ab einer bestimmten Größe in Bezug auf Mitarbeiterzahlen und Jahresumsatz gesetzlich verpflichtet, alle vier Jahre ein solches Energieaudit durchzuführen, dessen Nachweis dann vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) abgerufen wird.
Während der Präsentation und Übergabe des Energieauditberichts (v. li.) Stefan Dresel, Edgar Reus, Ansgar Erb sowie Dr. Markus JuchC. Scharf/Caritas FD
Ziel eines solchen Energieaudits ist eine Bestandsaufnahme des Energiebedarfs eines Unternehmens und ein Aufzeigen möglicher Energiesparpotenziale. Im Falle des Diözesan-Caritasverbandes wurden alle Liegenschaften sämtlicher Standorte der Caritas-Einrichtungen wie zum Beispiel die Altenpflegeheime, die Werkstätten für Menschen mit Behinderung oder die Gebäude der Außenwohngruppen von der Kinder- und Jugendhilfe in Augenschein genommen: Wie ist der Zustand der Gebäude und der Energietechnik, wie liegt der Stromverbrauch, wie der an Gas und Heizöl? Anschließend wurde durch Besichtigungen vor Ort geprüft, ob durch technische Erneuerung oder bauliche Maßnahmen an einzelnen Standorten dort der Energiebedarf womöglich signifikant gesenkt werden könne. Dabei umfassten die Vorschläge im Bericht auch kleinere Maßnahmen wie den Austausch der Leuchtmittel und die konsequente Umstellung auf LED-Leuchten. In einem weiteren Schritt, so Auditor Reus, könne die Caritas auch die Mitarbeiter und Bewohner ihrer Einrichtungen auf bestimmte Maßnahmen zum Energiesparen aufmerksam machen: Allein das Ausschalten von Licht und Geräten beim Verlassen des Raumes sowie die Vermeidung von dauergeöffneten Fenstern bei aufgedrehter Heizung könnten sich in der Summe sicher bei der Energiebilanz spürbar bemerkbar machen, betonte Reus. Insgesamt zeigte er sich jedoch zufrieden von der Energiebilanz der Caritas: In vielen Objekten sei alles in Ordnung, dort könne allenfalls durch Kleinigkeiten noch ein wenig positiv nachgesteuert werden.
Caritasdirektor Juch bedankte sich für die lebendige und detaillierte Präsentation, durch welche die komplexe Thematik sehr verständlich und auch für Fachfremde gut nachvollziehbar dargelegt worden sei. Auch wenn ein gesetzlicher Zwang zur Umsetzung von Nachbesserungen nach DIN 16247 nicht vorgesehen sei, so Juch, werde die Caritas die Ergebnisse sehr ernst nehmen. "Als kirchliches Unternehmen sind wir schließlich auch ethischen Aspekten bei unserer Tätigkeit verpflichtet und wollen durch geeignete Umweltmaßnahmen unseren Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten!"
Vorstandsmitglied Ansgar Erb dankte nach Überreichung des Auditberichts gleichermaßen Edgar Reus und Stefan Dresel für die gute und sorgfältige Arbeit. Er betonte, dass man sich die ausführlichen Unterlagen genau anschauen und auch die Verbesserungsvorschläge der Reihe nach prüfen und viele sicher direkt umsetzen werde.
Das nächste Energieaudit steht für die Caritas im Bistum Fulda im Jahr 2021 an.