Gemeinsam etwas bewegen
Fast von Beginn an dabei ist die Ehrenamtliche Tamara Sommer. Wir haben mit der jungen Personalsachbearbeiterin im Bereich Global Mobility über ihren Wunsch nach sozialem Einsatz und ihr Engagement bei youngcaritas gesprochen.
Tamara, wie bist du zu youngcaritas Mainz gekommen?
Ich hatte den Wunsch, etwas Sinnvolles zu machen und etwas für die Gesellschaft zu leisten. Also habe ich im Internet nach sozialen Organisationen vor Ort gesucht und bin dabei schnell auf die Homepage des Caritasverbands Mainz gestoßen. Da las ich einen Bericht über die Neugründung von youngcaritas, der mich direkt angesprochen hat. Nach meiner Kontaktaufnahme ging es dann auch ganz schnell und ich war schon beim nächsten Treffen der Gruppe mit dabei.
Welche Aktionen konntet ihr schon realisieren?
Meine erste Aktion mit youngcaritas war der Bau einer Holzbank im Rahmen der "Internationalen Wochen gegen Rassismus". Wir waren kreativ, haben gehämmert, geschraubt und auch gemalt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und steht jetzt im Caritaszentrum St. Rochus in Mainz-Mombach. Ganz nebenbei hat man natürlich auch noch die anderen Mitglieder von youngcaritas Mainz kennengelernt. Kurz darauf haben wir uns zu einem Spaziergang durch die Mainzer Innenstadt getroffen, mit dem Ziel, die Barrierefreiheit der Stadt zu prüfen. Wir haben uns die Stadt aus der Perspektive eines Rollstuhlfahrers, beziehungsweise einer blinden Person betrachtet. Das Ergebnis war übrigens erfreulich: Mainz ist mit vielen Rampen, Aufzügen und seinem gut ausgebauten Bodenleitsystem gut aufgestellt. Und die Mängel, die wir gefunden haben, wurden von uns an die Stadt weitergleitet. Gerade haben wir eine Graffiti-Aktion vorbereitet für den Rheinland-Pfalz-Tag, auf dem wir uns und unser Engagement präsentieren werden.
Was ist für die Zukunft geplant?
youngcaritas ist die Plattform für junge Menschen und daher sollen die Ideen natürlich auch von uns kommen. Wir sind vor kurzem mit den "Rainbow Refugees" in Kontakt getreten. Diese Gruppe, die sich ebenfalls aus Freiwilligen zusammensetzt, kümmert sich um lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Geflüchtete in Mainz und Umgebung. Wir hoffen, diese Gruppe unterstützen und gemeinsame Aktionen durchführen zu können. Fest eingeplant ist auch unser Stand unter dem Motto "Coffee to help". Wir schenken Kaffee aus gegen eine Spende, die Flüchtlingen zugutekommen soll.
Dein Zwischen-Fazit nach den drei Monaten bei youngcaritas?
Ich freue mich sehr, dass ich hier fast von Anfang an dabei bin und wir schon einiges umsetzen konnten. Toll finde ich es, gemeinsam mit der Gruppe etwas aufzubauen und etwas bewegen zu können.
youngcaritas Mainz - ein erster Erfahrungsbericht
Fast wöchentlich gehen im Caritasverband Mainz Anfragen zu ehrenamtlichem Engagement ein, was zeigt: die Bereitschaft sich freiwillig zu engagieren ist nach wie vor sehr hoch. Die Anfragen bilden die breite Palette der Gesellschaft ab, manche haben bereits konkrete Vorstellungen, manche brauchen eine Beratung, was es für Möglichkeiten gibt.
Unter den Anfragen sind auch viele Anfragen von jungen Menschen, die das Bedürfnis haben, etwas Sinnvolles zu tun. youngcaritas bietet hierfür eine Plattform, schafft Möglichkeiten aktiv zu werden und gibt Raum für kreative Ideen.
Doch das junge Ehrenamt verändert sich. Bereits in den wenigen Monaten, seit youngcaritas in Mainz gestartet ist, können erste Tendenzen festgestellt werden: Die ehrenamtlichen Strukturen müssen flexibel sein, kurzfristige Planbarkeit ist ein wichtiges Kriterium. Langfristige, regelmäßige Verpflichtungen in bestimmten Strukturen sind nicht mehr das Gebot der Stunde. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass junge Menschen gerne an Themen und Aktionen, für die sie brennen und die sie interessieren mitarbeiten und die Bindung an eine bestimmte Organisation dabei nicht im Vordergrund steht. Digitale Kommunikationsmöglichkeiten als Mittel zum Zweck zu nutzen ist ein wichtiges Kriterium.
Es bleibt weiterhin eine spannende Reise, auf der man viel voneinander lernen kann.
youngcaritas Mainz hat sich im Februar 2022 gegründet. Aktuell engagieren sich zehn junge Ehrenamtliche im Alter von 22 bis 30 Jahren. Weitere Interessenten sind herzlich willkommen.
Kontakt: Verena Becker, Telefon 06131-284652 oder 0160-4800575