Fulda, Wiesbaden (cif).Die Hessen-Caritas, in der die drei Diözesan-Caritasverbände aus Fulda, Limburg und Mainz unter dem derzeitigen Vorsitz des Fuldaer Diözesan-Caritasdirektors Dr. Markus Juch zusammenarbeiten, bekräftigt die Forderungen zur europäischen Flüchtlingspolitik, die der Deutsche Caritasverband und elf weitere Organisationen der Zivilgesellschaft in einem am 11. September veröffentlichten offenen Brief an Kanzlerin und Bundesregierung gerichtet haben.
Darin fordern sie, die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln sofort zu evakuieren und die geflüchteten Menschen in Ländern der EU aufzunehmen. "Die beschämende Lage in dem Lager und die Brandkatastrophe sind direkter Ausfluss einer verfehlten europäischen Flüchtlingspolitik - die EU muss jetzt geeint den betroffenen Menschen endlich helfen", schreiben die Unterzeichner des Briefes. Caritas International und Caritas Hellas sind auf Lesbos im Einsatz, um die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Flüchtlinge dort sind ohne Obdach, Sanitäranlagen oder medizinische Versorgung. Sie müssen auf öffentlichen Straßen, im Wald und auf Feldern nahe dem zerstörten Camp ausharren.
Um eine humanitäre Katastrophe zu vermeiden, müssten Bund und Länder Flüchtlinge unverzüglich aufnehmen. "Die landesweiten Hilfestrukturen der Caritas könnten sehr schnell Hilfe und Unterstützung mobilisieren - für die Caritas-Migrationsdienste und ehrenamtlichen Unterstützungsangebote ist es in dieser Notsituation leistbar, zumindest einige dieser Menschen in Kooperation mit den anderen Wohlfahrtsverbänden in Hessen zu betreuen", so Dr. Markus Juch, Vorsitzender der Hessen-Caritas und Diözesan-Caritasdirektor des Bistums Fulda. "Angesichts der großen Not auf Lesbos muss die Hilfe jetzt zeitnah und unbürokratisch erfolgen. Auch der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber hat am Wochenende bereits signalisiert, dass Kirche und Caritas zur Unterstützung bereitstehen, wenn es darum geht, die Hilfe im Lande Hessen konkret zu organisieren. Die Caritas in Hessen erwartet ein entsprechendes deutliches Zeichen seitens der Politik."