Kassel (cif). Der Name "Trans-It" ist in der Region Kassel bei allen mit sozialer Arbeit betrauten Kreisen wohlbekannt und hat einen guten Klang. Denn Trans-It - ein von der Caritas in Kassel aufgebauter Sprachmittler-Pool - bietet unbürokratisch und auch in außergewöhnlichen (Sprach-)Fällen Hilfe, wenn es darum geht, ein Gespräch mit Menschen durchzuführen, die Deutsch (und auch Englisch) nicht verstehen. "Trans-It ist eine kleine Wortspielerei", erläutert der bei der Caritas für die Weiterentwicklung des Sprachmittler-Pools zuständige Fabian Aha.
Illustration zeigt eine vielsprachige Kollage der Worte „Bitte“ und „Danke“Caritas FD
"Trans-It steht für ‚Translate it‘. Angefangen hat die ganze Geschichte im Jahr 2015, als viele Geflüchtete nach Deutschland und auch zu uns nach Kassel kamen. Weil wir es im Migrationsdienst immer wieder mit Personen zu tun hatten, mit denen wir uns nicht verständigen konnten, legten wir kurzerhand eine Telefonliste mit Menschen an, die notwendige Sprachen wie Somali, Arabisch oder Farsi sprachen und bereit waren, zu Gesprächen dazuzukommen und zu dolmetschen. Daraus erwuchs dann unser heutiges Dienstleistungsangebot, welches wir dann 2018 zur Nutzung durch Ämter und Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitsbereich geöffnet haben."
Wie also funktioniert "Trans-It"? Das Konzept ist bestechend einfach. "Wenn beispielsweise in der Caritas-Flüchtlingshilfe, in einer städtischen Behörde oder beim Psychologen ein Gespräch mit einer Person ansteht, die kein Deutsch versteht, dann kann über die Vermittlungsstelle von "Trans-It" eine Sprachmittlerin oder ein Sprachmittler angefordert werden. "Wir können mittlerweile wirklich ganz ausgefallene Sprachen mit abdecken", erläutert Fabian Aha. "Zurzeit sind die ostafrikanischen Sprachen in der Vermittlung sehr wichtig - vor einigen Jahren noch ging es demgegenüber vor allem darum, Menschen aus dem arabischen Sprachraum zu begleiten."
Die jeweiligen Sprachmittlerinnen und Sprachmittler wissen gemäß ihrer Auftragsbeschreibung, dass es auf eine möglichst genaue und "nüchterne" Übersetzung im Gespräch ankommt und keine Ausschmückungen oder Ergänzungen erfolgen sollen. Wenn sie zu einem Gesprächstermin hinzukommen, sollen sie zwischen den Beteiligten als notwendige Sprachbrücke zu fungieren. "Unser Ziel ist es nicht, vereidigte Dolmetscherinnen und Dolmetscher zu ersetzen. Vielmehr möchten wir ein niedrigschwelliges Angebot schaffen, um Behörden und Beratungsstellen in ihrer Arbeit zu unterstützen und Menschen in Kassel Teilhabe zu ermöglichen!"
Das leistet Trans-It auch nach Meinung der "Kunden" ohne Zweifel - rund 1.000 Einsätze jährlich sind mittlerweile zu verzeichnen. Trans-It!" berechnet den Auftraggebern ein Entgelt von stündlich 29,80 Euro. Dieses beinhaltet sowohl das Honorar für die Sprachmittelnden als auch eine Vermittlungsgebühr. "Das Honorar für die Sprachmittlerinnen und Sprachmittler ist zugleich eine Wertschätzung ihrer wichtigen Tätigkeit. Die Vermittlungsgebühr dient dazu, den Aufwand der Caritas mit Aufbau und Pflege des Sprachmittler-Netzwerks sowie mit der Vermittlung zu refinanzieren und darüber hinaus Schulungen und andere Qualitätssicherungsmaßnahmen in diesem Bereich umsetzen zu können", erläutert Fabian Aha. "Die Kosten sind aber insgesamt für die Nutzer von Trans-It sehr überschaubar, und die rege Nutzung des Dienstes gibt uns ja Recht: Trans-It ist ein effizientes und preiswertes Angebot, das schon viel Gutes bei uns im Raum Kassel bewirken konnte!"