Fulda (cif/aj). Pflegende Angehörige erhalten aus Sicht des Deutschen Caritasverbandes zu wenig Anerkennung ihrer Leistungen im Alltag. Nachdem der Unabhängige Beirat für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf dem Bundesfamilienministerium eine "Empfehlung zur Familienpflegezeit und zum Familienpflegegeld" vorgelegt hat, hat Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa den Vorstoß begrüßt und bekräftigt.
Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus JuchC. Scharf/Caritas FD
Die Forderung nach einer besseren Anerkennung für pflegende Angehörige unterstützt auch der Fuldaer Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch. "Pflegende Angehörige werden in der Diskussion um Pflege im Allgemeinen und um die Bedingungen für Pflegepersonal oft vergessen. Dabei leisten sie im Alltag sehr viel und stellen dafür nicht selten ihr Familien- und Berufsleben hinten an", sagt Juch. Daher begrüßt er den Vorschlag des Beirates, ein Familiengeld als Lohnersatzleistung einzuführen. "Viele pflegende Angehörige reduzieren ihre Erwerbstätigkeit aus diesem Grund", so Juch weiter. Die Caritas wisse aus der Erfahrung in den Sozialstationen, dass dies zum Großteil Frauen seien. Doch die Pflege eines Verwandten dürfe nicht zu Nachteilen auf dem Arbeitsmarkt führen.
Ebenso wie Präsidentin Welskop-Deffaa sieht Juch die Wichtigkeit einer Auszeit zur Unterstützung der letzten Lebensphase eines Nächsten, die ebenfalls vom Beirat vorgeschlagen wurde. "Es ist gerade vor dem Hintergrund der christlichen Nächstenliebe ein wichtiger Dienst am Menschen, ihn auf seinem letzten Lebensweg zu begleiten", unterstreicht Juch. Es brauche daher laut dem Deutschen Caritasverband unkomplizierte Lösungen für pflegende Angehörige, die finanziell aber auch organisatorisch unterstützen.