Fulda. Der Härtefallfonds für Menschen in Not, den das Bistum Fulda im Jahr 2023 ins Leben gerufen hat, wird auch im Jahr 2025 fortgeführt. Ursprünglich war das Hilfsangebot auf die Jahre 2023 und 2024 begrenzt. Angesichts des anhaltend hohen Bedarfs stellt das Bistum zusätzliche Mittel in Höhe von 294.775,06 Euro zur Verfügung, um weiterhin unbürokratische Hilfe in akuten Notlagen zu ermöglichen.
Der Fonds wurde ursprünglich mit 600.000 Euro aus Kirchensteuermitteln ausgestattet, die das Bistum aus der Energiepreispauschale des Bundes (Steuerentlastungsgesetz 2022) erhalten hatte. Das Bistum entschied, die staatlichen Ausgleichszahlungen nicht in den kirchlichen Haushalt einfließen zu lassen, sondern gezielt an finanziell schwache Haushalte weiterzugeben.
Im Fokus stehen insbesondere Menschen, die durch Energieschulden, drohenden Wohnungsverlust oder fehlende Mittel zur Sicherung des täglichen Bedarfs in existenzielle Krisen geraten sind. "Nachdem sich in den vergangenen beiden Jahren gezeigt hat, wie wichtig die Unterstützung durch den Härtefallfonds für Hilfesuchende ist, war die Entscheidung schnell gefallen, weitere Mittel zur Verfügung zu stellen. Das Geld soll dort ankommen, wo es dringend gebraucht wird - unbürokratisch und ohne Umwege", sagt Generalvikar Dr. Martin Stanke. Die Mittel des Härtefallfonds werden wie bisher über die Caritas-Regionalverbände sowie über die Ortsvereine des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) im Bistum Fulda ausgezahlt. Dort erfolgt nach einem persönlichen Beratungsgespräch eine individuelle Prüfung der Bedürftigkeit.
In den vergangenen zweieinhalb Jahren konnten zahlreiche Menschen mit Mitteln aus dem Fonds unterstützt werden - oft in Momenten größter Not. So erhielt ein älterer Mann Hilfe, um hohe ausstehende Heizkosten zahlen zu können, in einem weiteren Fall konnte ein junger Mann in Ausbildung vor einer Stromsperre bewahrt werden. Viele Familien wurden mit Zuschüssen für Lebensmittel, Winterkleidung oder dringend benötigten Haushaltsgeräte wie Kühlschränken oder Waschmaschinen unterstützt. Darüber hinaus wurden viele Betroffene in den Energiesparcheck der Caritas vermittelt - ein ergänzendes Angebot, das langfristig zur Senkung von Energiekosten beiträgt.
"Der Härtefallfonds ist für unsere Dienste ein wichtiges Instrument, um schnell und zielgerichtet zu helfen - gerade dann, wenn staatliche Leistungen nicht greifen oder zu spät kommen", betont Dr. Markus Juch, Diözesan-Caritasdirektor. Caritas-Finanzvorstand Ansgar Erb ergänzt: "Der Bedarf ist ungebrochen. Nach Beendigung des Härtefallfonds Ende 2024, kamen gleich im Januar 2025 Klientinnen und Klienten mit Nachforderungen der Energieversorger in unsere Beratungsstellen und baten um Unterstützung. Deshalb ist es gut, dass wir hier mit den vom Bistum zur Verfügung gestellten Mitteln weiterhin helfen können."
Hilfesuchende können sich direkt an eine der Caritas-Beratungsstellen oder an einen SkF-Ortsverein im Gebiet des Bistums Fulda wenden. Dort wird gemeinsam die individuelle Lage besprochen und eine Unterstützung aus dem Fonds geprüft. Weitere Informationen gibt es unter www.caritas-fulda.de. Die Hilfe erfolgt ohne Rechtsanspruch.
Freuen sich, dass mit den Mitteln aus dem Härtefallfonds weiterhin direkte Hilfe geleistet werden kann (von links): Caritas-Finanzvorstand Ansgar Erb, Generalvikar Dr. Martin Stanke, Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und Ann-Katrin Jehn, die die Mittel bei der Caritas verwaltet.M.Klüber/ Caritas FD