Fulda (cif).Eltern in Erziehungsverantwortung werden mit gemischten Gefühlen an den ersten Shutdown im vergangenen Frühjahr zurückdenken, als Schulen und Kitas praktisch über Nacht geschlossen worden waren, was viele Mütter und Väter vor große organisatorische Probleme stellte. Denn der Job lief in dieser Phase in der Regel unverändert weiter, doch die Betreuung der Kinder daheim kam für die Eltern jetzt noch hinzu. "Gerade für berufstätige Alleinerziehende führten die Einrichtungsschließungen zu einer stark belastenden Situation", resümiert Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch die damalige Situation für Haushalte mit Kindern. So waren Anspannungen für Eltern und Kinder im Alltag gleichermaßen vorprogrammiert.
Kur für alle Sinne - die Kur-Einrichtungen bieten über die Kurmaßnahmen hinaus meist auch ein schönes landschaftliches Umfeld – zum Beispiel wie hier in Plön das Caritas-Haus St. WalburgCaritas Erzbistum HH/Haus St. Walburg/Plön
"Eine derartige Form von Dauerstress und Überforderung kann zu schwerwiegenden chronischen körperlichen und psychischen Erkrankungen führen, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird", sagt dazu der Leiter der Sozialen Dienste/Gemeindecaritas bei der Caritas im Bistum Fulda, Franz Meyer. Meyers Caritas-Ressort verweist in diesem Zusammenhang daher auf die Möglichkeit einer Kurberatung. "Permanenter Stresszustand kann durch eine Vorsorgemaßnahme in einem Kurhaus des Müttergenesungswerks deutlich und nachhaltig verbessert werden", erläutert der zuständige Diözesanreferent Holger Franz. "Unsere Beraterinnen und Berater können entsprechende Kuraufenthalte vermitteln. Voraussetzungen für eine Antragstellung bei der Krankenkasse sind lediglich ein ärztliches Attest sowie die Vorgespräche in der Caritas-Beratungsstelle".
Um auch solchen Familien eine Kurmaßnahme zu ermöglichen, die auf Grund ihrer Finanzsituation nicht einmal den geringen gesetzlichen Eigenanteil der Krankenkasse selbst aufbringen können, besteht die Möglichkeit, Fondsmittel abzurufen, die u.a. im Rahmen der jährlichen Sammlung des Müttergenesungswerks am Muttertag gewonnen werden. Auch diese Frage wird neben den medizinischen, persönlichen und organisatorischen Aspekten gemeinsam in der Caritas-Beratungsstelle besprochen.
Die vier Regional-Caritasverbände im Bistum Fulda bieten die Kurberatung an gut zehn Standorten zwischen Kassel und Hanau, Marburg und dem thüringischen Geisa an. Das Angebot ist selbstverständlich kostenlos, die Mitarbeitenden unterliegen der Schweigepflicht. "Eine solche persönliche Beratung muss es jederzeit geben und wird auch in diesem Corona-geprägten Jahr von der Caritas unter Beachtung der nötigen Hygieneregelungen sichergestellt", betont Caritasdirektor Juch abschließend.
Bei Fragen rund um eine Kurmaßnahme und Interesse an einer Beratung können sich Mütter und Väter gerne telefonisch oder per Mail an ihren nächstgelegenen Caritasverband wenden.