Die Caritas erhalte immer mehr Anfragen zur Pflege älterer Menschen mit Behinderung aus dem Bereich der Behindertenhilfe, so Caritasdirektor Dr. Markus Juch zu Beginn des Richtfestes. Eine ganze Generation von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung erreiche das Rentenalter.
Die gesamte Feiergemeinde Winfried Möller
Sie hätten ihr Erwerbsleben in speziellen Werkstätten verbracht und in dieser Zeit in ihrer Familie oder in einem Wohnheim gelebt. Für diese Menschen, deren Lebenserwartung Gott sei Dank gestiegen sei, bedeute das Alter eine besondere Herausforderung. Der Caritasdirektor konnte zum Richtfest zahlreiche Gäste aus Kirche, sozialen Institutionen, der Politik und der Caritas-Mitarbeiterschaft begrüßen. Unter ihnen Generalvikar Professor Dr. Gerhard Stanke, Caritas-Aufsichtsratsvorsitzender Ordinariatsrat Elmar Gurk, Ltd. Finanzdirektor des Bistums Fulda und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Stanke, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt, die Mitglieder des Landtages Thomas Hering und Markus Meysner sowie der Leiter der Bauabteilung des Bistums Fulda Martin Matl, die Architekten Hartmut Walter und Katharina Traube, Ilse Müller Bundesvorsitzende BDH, Sandra Deuter BDH-Kreisverband Fulda und Pfarrer Christian Schmitt. Es sei bisher ein unfallfreier Bauverlauf gewesen, wofür der Verband dankbar sei. Kosten und Bauphasen seien im vorgegebenen Rahmen. Vorstand Ansgar Erb begrüßte vor seinen Ausführungen "die lieben Männer vom Bau" der Firma August Gluck GmbH, Rimbach mit Alexandra Knüttel; sie werden auch die Caritas-Altenpflegeschule umbauen,
Caritaschor der WfbM VinzenzstraßeWinfried Möller
den Caritaschor (Leitung Mechthild Klöckner-Franz), Musiker Harald Kirchner und die mit den Baumaßnahmen befassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas-Alten- und Behindertenhilfe unter ihnen Kristin Klinzing, Dominique Vilmin und Bernd Wystrach sowie Hermann Auth vom BDH Fulda. Den frisch Vermählten Alexandra, geb. Schaub und Thomas Knüttel überreichte er einen "Fulder Rucksack" und alle Gäste erhielten zur Erinnerung einen Zollstock mit Aufdruck. Die Caritas führe an dem zentralen und optimalen Standort eine Doppelbau-Maßnahme durch. Zum einen entstehe eine spezialisierte Pflegeeinrichtung für Menschen mit Behinderung mit 32 Plätzen, die bei Bedarf auf 64 Plätze erweitert werden könnten, sowie eine Tagesförderstätte für Menschen mit erworbener Hirnschädigung (MeH) mit 20 Plätzen. Letztere sei ein Pilotprojekt, dass in Zusammenarbeit mit dem BDH zustande gekommen und bis jetzt in Deutschland einmalig sei. Die Gesamtkosten beliefen sich auf sechs Millionen Euro. Sie würden durch Eigenkapital, Zuschuss Aktion Mensch und Deutsche Fernsehlotterie, Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, BDH-Bundesverband Rehabilitation, Bistum und Stadt Fulda sowie Kapitalmarktmittel und Landesbankdarlehen finanziert.
Generalvikar Gerhard Stanke segnet das neue GebäudeMinfried Möller
Generalvikar Gerhard Stanke betonte, dass durch Wertewandel in der Gesellschaft die Sensibilität für Menschen mit Behinderung gewachsen sei. Caritas sei ein wesentlicher Teil von Kirche und so wie Jesus sich den Armen und Schwachen zugewandt habe, so setze sich caritative Arbeit für ebensolche Menschen ein. Wenn er heute den Neubau segne, so würden damit auch die Menschen gesegnet, die sich eine schützende Macht wünschten. Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt, der auch im Namen des Oberbürgermeisters sprach, nannte die Doppelbaumaßnahme ein "Leuchtturmprojekt". Er sei dankbar dafür das die Caritas hier wegweisend sei. Von einem Prototyp, dem er eine nachhaltige Resonanz wünsche , sprach MdL Thomas Hering, der auch die Grüße von MdL Markus Meysner überbrachte. Die Doppelbaumaßnahme sei ein Aushängeschild und füge einen weiterer Baustein zur sozialen Stadt Fulda hinzu. Als beispielhaft für Menschen die "aufgerichtet werden müssten" bezeichnete die Bundesvorsitzende BDH Ilse Müller das Richtfest. Besonders Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen bräuchten eine Brücke zur Hilfe zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft, denn Inklusion könne nur mit den Betroffenen gelingen. Dabei gehe es um individuelle Lebensentwürfe, die allen, auch Menschen mit Behinderung, zustünden. Der Weg zurück ins Leben, sei ein Weg durch Instanzen. Mit der Kooperation BDH und Caritas werde ein entlastendes und förderndes Angebot geschaffen. Mit dem Bau der Tagesförderstätte entstehe mehr als ein Gebäude.
Nach den Grußworten sprach Alexandra Knüttel vom obersten Punkt des Rohbaus den Richtspruch, der mit dem Satz endete: "Hinab nun fahre Glas zum Grund geweiht der Bau nun sei zur Stund." Nach dem Segen durch den Generalvikar und dem Lied "Großer Gott wir loben dich" gemeinsam mit dem Caritaschor waren die Gäste zum Imbiss eingeladen.
Winfried Möller
Baustelle mit Richtkranz Minfried Möller