Fulda (cif/aj). Für Ukrainerinnen und Ukrainer, die nach seelsorgerischer Unterstützung suchen, gibt es nun einen Ansprechpartner im Bistum Fulda: Pfarrer Ivan Hnativ bleibt für zwei Jahre in Fulda, um Menschen aus seiner Heimat die Möglichkeit zu geben, ihren Glauben zu leben. Jüngst hat er sich beim Regionalcaritasverband Nordhessen-Kassel vorgestellt, der knapp 3.000 ukrainische Flüchtlinge begleitet.
Fabian Geitz (von links), Franz Meyer, Almut Slezak, Pfarrer Ivan Hnativ, Pfarrer Peter Bulowski und Alexander PoneliesK. Zaynutdinova/Caritas Kassel
Der aus der Westukraine kommende Priester, der gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift mitbringt, besuchte jüngst die Jägerkaserne, in der derzeit rund 160 Ukrainerinnen und Ukrainer leben. Pfarrer Peter Bulowski, Vorsitzender des Caritasverbandes Kassel, Geschäftsführer Alexander Ponelies, Einrichtungsleiter Fabian Geitz, Sozialarbeiterin Almut Slezak und Franz Meyer, Ressortleiter Soziale Dienste beim Diözesancaritasverband und zugleich Flüchtlingsbeauftragter des Bistums Fulda, begrüßten Pfarrer Hnativ und zeigten sich erfreut, dass es nun einen Ansprechpartner für die Geflüchteten in seelsorgerischen Fragen gibt. Schließlich wurde ein "Tag der Begegnung" geplant, der am 21. September Geflüchtete und den Geistlichen zusammenbringen soll. Zudem wird Hnativ einen Steckbrief in der Jägerkaserne aushängen, so dass alle Bewohnerinnen und Bewohner darüber informiert sind, dass der 60-Jährige als Seelsorger zur Verfügung steht, der neben ukrainisch auch russisch, deutsch und englisch spricht. Pfarrer Bulowski kündigte an, in der nächsten Dekanatskonferenz die Seelsorger über den Einsatz von Pfarrer Hnativ zu informieren.
Besonders betonte der griechisch-katholische Priester, nicht zwischen verschiedenen Konfessionen innerhalb der Ukraine zu trennen. Er wolle Brücken bauen - auch zwischen orthodoxen und römisch-katholischen Christen. Den Gottesdienst feiert er mit den Geflüchteten nach dem in der Ukraine verwendeten byzantinischen Ritus der Ortskirchen. Dafür habe er alle notwendigen liturgischen Utensilien aus der Ukraine mitgebracht.
Was die Menschen aus der Ukraine aber neben der Ausübung ihres Glaubens noch beschäftigt, weiß der Vater von drei erwachsenen Kindern ebenfalls. Aus seiner Sicht ist es vor allem die Sprachbarriere, die es ihnen schwer macht. Aber auch mit Sorgen um die Wohnungssuche kommen sie zu ihm. Um ihnen bei allen weltlichen Problemen Stabilität zu geben, will er seelsorgerisch für sie da sein.