Weltweit mehr als neun Millionen Hilfsbedürftige unterstützt
Freiburg, Berlin, Fulda (cif). Caritas international hat im vergangenen Jahr weltweit 9,1 Millionen hilfsbedürftige Menschen unterstützen können. 105 Millionen Euro standen dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes dafür zur Verfügung. Das ist in der Geschichte von Caritas international die zweithöchste Summe, die jemals für die Hilfstätigkeit bereitstand. Auch aus Fulda kamen stattliche Spendenerträge: Knapp 1.800 Spenderinnen und Spender aus dem Bistumsgebiet vertrauten im Jahr 2024 Caritas international insgesamt etwas mehr als 475.000 Euro an.
"Das ist ein großartiges Zeichen von Vertrauen hier aus der Region in die Caritas-Arbeit", betont Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch. "Wir unterstützen ungeachtet unserer eigenen wichtigen Ukraine-Hilfspartnerschaft mit der Caritas Iwano-Frankiwsk immer wieder auch ganz verschiedene Hilfsprojekte von Caritas international und freuen uns sehr, wenn die Caritas-Auslandshilfe dann auch von hier in Osthessen solidarisch mitgetragen wird. Herzlichen Dank allen diesen Spendern aus unserem Bistum!"
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, blickt dankbar auf die Unterstützung in ganz Deutschland: "Das ist das zweitbeste Ergebnis in unserer Geschichte - ermöglicht durch die großartige Solidarität privater Spenderinnen und Spender, kirchlicher und öffentlicher Geber sowie langjähriger Partner". Dieses starke private und zivilgesellschaftliche Engagement steht im Kontrast zu den drastischen Kürzungen der Hilfsbudgets öffentlicher Geldgeber wie beispielsweise USAID und der deutschen Bundesregierung: Nach Caritas-Schätzungen kürzen Regierungen weltweit in diesem Jahr die humanitäre Hilfe um 60 Milliarden Dollar, das ist ein Rückgang um ein Drittel verglichen mit 2024. Aufgrund dessen mussten weltweit in den vergangenen Monaten 60.000 humanitäre Helfer entlassen werden, darunter mehr als 5.000 Caritas-Mitarbeitende. Oliver Müller, Leiter von Caritas international sowie Vorstand für Internationales, Migration und Katastrophenhilfe, warnt: "Die politische Rückendeckung für solidarisches Handeln bröckelt, das System der humanitären Hilfe gerät ins Wanken. Und diese existenzielle Krise trifft die Schwächsten zuerst: Zum Beispiel zwei Millionen Menschen in Äthiopien, die keine Nahrungsmittelhilfe mehr erhalten. Oder tausende Kinder in Bangladesch, die in den Flüchtlingscamps nicht mehr zur Schule gehen können."
Eine Antwort auf den Kahlschlag liegt aus Sicht von Caritas international in einer stärkeren Lokalisierung der Hilfe: "Bislang werden 95 Prozent der humanitären Gelder an die großen internationalen Hilfsorganisationen gezahlt. Das ist aus unserer Sicht falsch. Macht und Ressourcen müssen noch deutlich stärker in lokale Hände gelegt werden. Das ist ethisch geboten und macht die Hilfe zudem effizienter", so Oliver Müller, Leiter von Caritas international.
Infos zur Arbeit von Caritas international und Möglichkeit zum Online-Spenden für ausgesuchte Projekte: www.caritas-international.de.
Flüchtlingslager bei Goma im Osten der DR Kongo. Weltweit sind immer mehr Menschen auf der Flucht und benötigen Unterstützung. Caritas international ist eine der Organisationen, welche Hilfe bringt.Caritas International