Hünfeld, Fulda (cif).Eine weitere Gruppe katholischer Kindertagesstätten aus dem Bistum Fulda macht sich gerade auf den Weg, an einem Kurs zur Einführung des "KTK-Gütesiegels" teilzunehmen und Qualitätsbeauftragte für die eigene Einrichtung auszubilden. Aus Geisa, Bremen, Geismar, Burghaun, Poppenhausen, Gersfeld, Gelnhausen Hailer, Künzell, Fulda-Lehnerz, Momberg und Erlensee waren dafür kürzlich Vertreterinnen und Vertreterinnen und Vertreter dieser Kitas im Bonifatiuskloster in Hünfeld zusammengekommen, um an einer Auftaktveranstaltung der nunmehr achten Schulung dieser Art teilzunehmen. Elvira Diel, Leiterin des Caritas-Fachreferates für Kindertagesstätten, erläuterte im Rahmen ihrer Begrüßungsworte das KTK-Gütesiegel: Es sei ein wertorientiertes Qualitätsmanagementsystem, das den Kindertageseinrichtungen helfe, sich im Kontext gesellschaftlicher Anforderungen gleichermaßen fachlich, diakonisch und pastoral weiterzuentwickeln und dabei entsprechend zu profilieren. Die Zusammenarbeit zwischen den Trägern der Kindertageseinrichtungen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei dabei ein wesentlicher Bestandteil des Curriculums, damit die verschiedenen Blickwinkel und Interessenslagen während des Projektes gleichermaßen Berücksichtigung finden.
Dabei weist das Caritas-Fachreferat für Kindertagesstätten ganz im Sinne der Bistumsleitung den Kitas den Weg hin zu diesem Qualitätsmanagementsystem - dies wurde deutlich durch das Grußwort des anwesenden Fuldaer Generalvikars Prof. Dr. Gerhard Stanke. Dieser betonte, man sehe in den Kindertagesstätten pastorale Orte, an denen Kirchengemeinden ihren pastoral-diakonischen Auftrag im Sinne eines Dienstes der Kirche an Familien und Kindern verwirklichen könnten. Die Kindertagesstätten ermöglichten auch kirchenfernen Menschen, den katholischen Glauben kennenlernen zu können und christliche Werte sowie Zuwendung zu erfahren. Katholische Kindertagesstätten müssten sich durch hohe Fachlichkeit, kommunikative und menschliche Kompetenz sowie Spiritualität auszeichnen. Das werteorientierte Gütesiegel sei ein wesentlicher Schritt in diesem Sinne.
Prof. Dr. Ralf Haderlein von der Hochschule Koblenz machte in seinem Hauptvortrag zum Thema "Profil der katholischen Kindertagesstätte" deutlich, dass jeder Mensch im Miteinander mit anderen Menschen Regeln und Vereinbarungen brauche, um sein Lebensumfeld zu gestalten. Die allseits bekannte kindliche Frage "Warum?" sei im Prinzip nichts anderes als ein Instrument des Qualitätsmanagements: Man prüfe die Sinnhaftigkeit von Regeln, um sie adaptieren oder zu verwerfen.
Der derzeit laufende siebte Kurs zur Erlangung des KTK-Gütesiegels mit 13 teilnehmenden Kindertagesstätten erreichte inzwischen bereits eine Zwischenetappe: Bei einem so genannten Trägertag trafen sich dementsprechend Trägervertreterinnen und -vertreter - also die zuständigen Pfarrer oder Mitglieder der örtlichen Verwaltungsräte. Eingeladen hatte dazu das Caritas-Referat für Kindertageseinrichtungen, um den Trägern den Sachstand der Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden und der Umsetzung des Qualitätsmanagements darzulegen.
Nach der Begrüßung durch die kursbegleitende Fachberaterin Gudrun Holzmann, referierte Caritaswissenschaftler Prof. Dr. Heinrich Pompey aus Gundelfingen zum Thema "Werteorientiertes Qualitätsmanagement als Option karitativer Qualität". In seinem Vortrag wurde erneut die Wichtigkeit des katholischen Profils und des christlichen Handelns aller Beteiligten in katholischen Kindertageseinrichtungen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und in die Praxis eingebunden.
Der Prozess der Implementierung des werteorientierten Qualitätsmanagements mit dem KTK-Gütesiegel, als dessen Herausgeber der Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder fungiert, ist auf zwei Jahre ausgelegt. In dieser Zeit werden die beteiligten Einrichtungen unter der Moderation von Uwe Gerber von der Firma Colibri - Management Service und in Begleitung von Elvira Diel, Gabriele Jörges und Gudrun Holzmann aus dem Team der Fuldaer Caritas-Fachberatung für Kindertagesstätten ein auf die Belange jeder Kindertagesstätte zugeschnittenes Qualitätshandbuch erarbeiten.