Kassel (cif). Seit die Bistumsleitung in Fulda die Caritas mit der Organisation und Koordination der kirchlichen Flüchtlingshilfe betraut hat und viele Caritas-Projekte auch aus dem Bistumsfonds für Flüchtlingshilfe mit finanziert werden, bieten Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und Ressortleiter Soziale Dienste Franz Meyer, zugleich Flüchtlingsbeauftragter des Bistums, dem Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke regelmäßig die Möglichkeit Flüchtlingshilfeprojekte vor Ort kennenzulernen. Ziel dieser "Tour de Caritas" ist es zu zeigen, wie die vom Bistum zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel eingesetzt werden und wie durch die geförderten Projekte die gewünschte Integration der Neubürger voran schreitet.
Gemeinsam mit den Caritas-Vertreter aus Kassel, den Gästen aus Fulda sowie den Ehrenamtlichen und den Bundesfreiwilligen entstand die „Tour de Caritas“C. Scharf/Caritas FD
Die jüngste "Exkursion" führte den Generalvikar nun nach Kassel in den dortigen Caritas-Regionalverband. Die Caritas Nordhessen-Kassel engagiert sich traditionell in der Hilfe und Beratung von Migranten und kümmert sich derzeit um rund 2.200 Menschen, die als Flüchtlinge in Sammel- oder Kleinunterkünften leben. Unter Leitung von Caritas-Geschäftsführer Meinolf Schaefers und der für die gesamte Migrationshilfe zuständigen Hilla Zavelberg-Simon sind vier eigenständige Teams der Caritas in Sachen Flüchtlingsbetreuung aktiv. Längst geht es dabei mehr um Fragen von Schule und Ausbildung vor Ort, um Anerkennung von Qualifikationen sowie um Praktika und Arbeitsbeschaffung. Dazu sind im alltäglichen Leben vieler Neubürger noch viele Fragen offen, die in der Sozialberatung dann im Raum stehen.
Gute Hilfe erhalten die Caritas-Sozialarbeiter gleicher durch verschiedene Projekte, welche die Caritas gewissermaßen auch als Hilfe zur Selbsthilfe mit angeschoben hat. Zum einen hat man mit "Trans it" ein ehrenamtliches Netz an Dolmetschern aufgebaut, um Beratungsgespräche nach Möglichkeit immer mit Hilfe eines dieser Übersetzer aus dem Pool durchzuführen. Viele der Ehrenamtlichen sind selbst einmal als Flüchtlinge nach Kassel gekommen und wollen jetzt von der früher erfahrenen Hilfe gerne etwas weiter geben. Drei Flüchtlinge arbeiten sogar als Bundesfreiwillige für die Caritas. Während Alan Osman ebenfalls als Übersetzer für Arabisch tätig ist, hilft Latifa Sharki neben dem Übersetzen (Farsi) auch in der Kleiderkammer. Und Abdul Rahman ist in der Fahrradwerkstatt tätig.
Zudem kann die Caritas auf ein ganzes Netz an Kasseler Freiwilligen zurückgreifen. Einige von ihnen wie Julia Palmié und Edith Kraft moderieren wöchentlich dabei eine Konversationsrunde für die Flüchtlinge - dort können sie jenseits der Sprachkurse frei über Themen sprechen und sich unterhalten. Und ganz nebenbei, so die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, werden dann das Deutsch flüssiger und der Wortschatz größer…
Generalvikar Stanke und Caritasdirektor Juch zeigten sich gleichermaßen beeindruckt von den Erfolgen der Integrationsarbeit und kündigten schon prophylaktisch einen weiteren Besuch für 2018 an: "Wir wollen doch angesichts dieser positiven Entwicklungen unbedingt sehen, wie die Integrationsaufgabe hier weiter gelöst wird", betonten sie.